Hinterm Mond

Nicht schlecht gestaunt habe ich, als ich dies hier las:

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat ehrgeizige Pläne: Deutschland soll aus eigener Kraft eine Mond-Forschungssonde entwickeln, bauen und zum Erdtrabanten schießen.

Quelle: Spiegel Online

Meine erste Reaktion ist bei solchen Vorhaben zunächst einmal kritischer Abstand. Die zweite schmiert dann schon ganz langsam in Richtung Unverständnis und mittlerweile bin ich bei einem geradlinigen “Warum zur Hölle sollten wir das machen wollen?” angekommen. Gut, Herr Walter Döllinger vom DLR erklärt das auch ganz sachlich damit, dass er es sinnvoller findet einen nationalen Alleingang zu unternehmen, weil man dann in entsprechenden Nachfolgemissionen innerhalb der ESA ein höheres Diskussionsgeicht einbringen könnte.

Entstanden ist der Gedanke an sich wohl aus der Tatsache heraus, dass die NASA angekündigt hat, eine Mondbasis errichten zu wollen, wobei diese dann als Ausgangsbasis für weitere Missionen dienen soll.

Um das Jahr 2020 herum, etwa 50 Jahre nach den ersten bemannten Mondlandungen, könnten demnach erstmals wieder Menschen von dort oben auf die Erde schauen. Ihre Aufenthaltsdauer ist dabei anfangs auf sieben Tage beschränkt. Jeweils vier Astronauten sollen mehrere solcher Kurztrips unternehmen, bis eine Infrastruktur aus Unterkünften, Rovern und Stromgeneratoren entstanden ist, die von 2024 an auch längere Aufenthalte bis zu 180 Tagen ermöglichen soll.

Quelle: Hamburger Abendblatt

Was genau ist nun aber mein Problem mit diesen ehrgeizigen Plänen? Es findet sich schon in der Formulierung der Berichterstattung: Die ESA möchte, die NASA plant, die DLR will… Warum schafft man es nicht ein einziges Mal solche Anstrengungen gemeinsam zu unternehmen? Anstatt jede Nation mit ausreichenden Mitteln ihr eigenes Süppchen kocht, wäre es doch viel sinnvoller und vor allem effektiver, wenn solche Ziele gemeinsam angegangen werden.

Vielleicht stelle ich mir das auch zu einfach vor und lasse mich gerne eines besseren belehren, aber mir erscheint eine Kombination vieler Eliten effektiver als die Bildung neuer, die vielleicht in anderen Ländern schon vorhanden sind. Aus meiner Sicht dürfen solche Projekte eben nicht auf politischer Ebene entschieden werden und meiner Meinung nach müssen hier andere Entscheidungsgremien her, so dass ich Sätze wie den folgenden nicht mehr lesen muss, wenn es mal wieder um ähnliche Entscheidungen geht:

Döllinger selbst zeigte sich überrascht vom positiven Echo aus Berlin. “Vor drei Jahren, als die Raumfahrt noch dem Forschungsministerium angegliedert war, hätte ich niemals gewagt, einen solchen Vorschlag zu machen.” Das inzwischen zuständige Wirtschaftsministerium sehe in einer Mondmission jedoch auch “ein politisches Thema”.

Quelle: Spiegel Online

Abgelegt unter: Weltherrschaft