Funktion

Wenn ich mich mit Leuten unterhalte, die technisch gesehen, sagen wir, eher konservativ eingestellt in den Tag gehen, dann kommt es schonmal vor, dass ich vor Verzweiflung in den hintersten Gehirnwindungen krame, um meine Standpunkte vermitteln zu können. Nicht weil ich rhetorisch dort geschicktere Wendungen vermute, sondern weil ich hoffe dort noch mehr Argumente finden zu können, warum unsere moderne Welt nicht mehr ohne Computer auskommt.

Mein bekannte Technikaffinität ist da natürlich nicht immer sehr hilfreich. Allzuoft wird meine Argumentation mit dem Totschlag-Argument „Na, Du kennst Dich ja da eh aus…“ zunichte gemacht. Ein anderes Argument, was ich dann oft höre ist, dass „die Welt vor hundert Jahren ohne Computer ja auch funktioniert hat…“. Sicher, hat sie… nur waren es bedeutend weniger Menschen mit bedeutend geringeren Bedürfnissen, die da unter einen Hut gebracht werden mussten.

Ich möchte ja gar nicht abstreiten, dass ein Großteil der heutigen „modernen Technik“ zum absoluten Selbstzweck existiert und gerade in den vielfältigen Auswüchsen der Unterhaltungsindustrie existiert vieles, was man nicht wirklich braucht, damit unsere Gesellschaft aufrecht erhalten bleibt. Nur kann doch auch keiner ernsthaft bestreiten, dass es ohne Computer bzw. entsprechend „intelligenten“ Steuerungen heutzutage nicht mehr geht.

Frisch von einer Diskussion beschriebener Natur zurück, hatte ich vorhin solche und ähnliche Gedanken im Kopf. Und das hat mich inspiriert Dinge in unserer modernen Welt zu suchen, die völlig untechnisch sind, keinen Namen haben (und auch keinen Namen brauchen) und trotzdem für jeden intuitiv funktionieren. Quasi die eierlegende Wollmilchsau im Alltag, die keine Anleitung benötigt, weil jeder sofort weiß, wie er es benutzen soll.

Ladies and Gentleman: Ich präsentiere hiermit den nützlichsten Gegenstand der westlichen Welt, der trotz seiner allgegenwärtigen Präsenz wohl einer der meist ignorierten Gegenstände unserer Hemisphäre ist – pure Funktion ohne Blendwerk:

 

Foto © by ferdart

[Update: Wie Bosch richtigerweise recherchiert hat, heißt das Ding „Warentrenner„. War ja klar, dass die deutsche Sprache in all ihrer Funktionsorientiertheit hier eine Beschreibung der kompletten Anwendung in nur zwei Hauptwörtern bietet. Danke an alle Suchenden.]

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