Web Design 1994
Die Überschrift an sich ist ja schon falsch. 1994 gab es, glaube ich, den Berufsstand des Webdesigners noch überhaupt nicht. Heutzutage ist ja jeder irgendwie freiberuflicher Webdesigner, der gerade nichts besseres vorhat und ein MacBook sein eigen nennt. Darüber hätte man damals wohl noch lauter gelacht, als man es heutzutage hinter vorgehaltener Hand oft tut. Richtige Webdesigner sind heute auch noch sehr selten, da es zwar jede Menge gute Designer gibt, diese aber leider nur sehr selten wissen, was sich hinter den ganzen flächigen bunten Buttons verbirgt, die sie da in Photoshop zusammendesignen.
Es gab damals Leute, die wussten, wie HTML zu schreiben ist – das wars. Und das war ja auch in Ordnung, denn die allermeisten "Homepages" waren zu dieser Zeit an Universitäten zu finden. Und in diesem Kontext ging es früher und geht es heute vor allem um eines: Inhalt. So versprüht zum Beispiel die Präzens selbst weithin bekannter Professoren wie etwa Prof. Lesch einen Charme, der nur ganz knapp über dem vorübergehendem Layout dieser Seite hier liegt (sie ist immerhin blau).
Meine persönlich erste Homepage habe ich mit einer sehr sehr sehr früher Version von Frontpage geschrieben und sie sah in etwa so aus:
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Hier stand dann irgendein Willkommenstext für meine nicht vorhandenen Leser und im Prinzip war die ganze Seite nur dazu da, dutzende zusammengeklauter animierter GIFs zu präsentieren. Und so sahen die meisten Seiten aus, an die ich mich noch erinnern kann. Im wesentlichen sah man folgende GIFs immer wieder (von wem sie ganz ursprünglich mal geklaut wurden, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen, aber Folki wars wohl nicht): Wollte man etwas herunterladen, war dieser Geselle ziemlich oft derjenige welche: EMails konnten die Beuscher auch meiner Seite damals an mich schreiben, wenn sie hier drauf klickten: Was ich heutzutage auch ein bisschen vermisse sind die herrlich nichtssagenden Counter: Was dann leider relativ schnell um sich griff, waren Seiten mit Oberthemen – die ersten Fansites, Magazine oder Informationsseiten. Dort präsentierten dann zumeist ambitionierte Hobbygärtner/-schreiber/-dings ihr Können und informierten interessierte Leser. Ich glaube diese Seiten waren die einzigen privat betriebenen Seiten, die überhaupt so etwas wie Leser hatten. Auch wenn sie damals quasi mein Killerlayout geklaut hatten:
oder
gerne auch Datumsabhängig
Für das allergrößte Hexenwerk hielt ich damals schon sog. Marquees, die ich das erste mal auf Seiten erspähte, die irgendeinen Newsticker damit simulierten (natürlich komplett ohne dynamische Anteile – die neuen News wurden einfach in die HTML Datei hinein geschrieben):
Und den Quelltext dafür musste ich jetzt wirklich bei SelfHTML nachschlagen, solange habe ich das schon nicht mehr gebraucht. |
Willkommen auf meiner Homepage
Willkommen auf der Pyroseite 
StarTrek-Fans aller Länder 
Dies ist meine Halloween Seite Nur eines ist irgendwie immer noch gleich geblieben – damals wie heute: Fertig waren Webseiten nie. Und heute wie früher gibt es dafür schicke Logos. Da wo heute die "Beta" Marker des WebZwanzig prangen sah man früher auf jeder Seite, die irgendwie etwas auf sich hielt:
