Der lange Weg zu 4GB

Jäger
Creative Commons License photo credit: jeanmartin

„Lass uns fotografieren gehen.“. Vier einfache Worte, die nur ein paar Stunden später dafür sorgen sollten, dass mein bisher unerschütterlicher Glaube an die Segnungen der westlichen Überflussgesellschaft gehörig in Frage gestellt werden sollte.

In der Hoffnung das gute Abendlicht für ein paar wohlausgeleuchtete Ruinenbilder auszunutzen, fuhren wir zur alten NSA Abhörstation auf dem Teufelsberg. Nicht das originellste Motiv und bereits hundertfach auf alle möglichen Formen von Film gebannt, aber was soll’s. Wer schon einmal auf dem Gelände im Westen von Berlin war, der weiß, dass der Zugang einiges an Phantasie erfordert, da der Zaun und die deutlich angebrachten „Zugang verboten“ Schilder rund um das Privatgelände eben diesen eigentlich verhindern sollen.

Nehmen wir, aus rechtlichen Gründen, einmal an, dass wir diese Schilder gelangweilt ignorierten. Und nehmen wir weiterhin an, dass uns nach ca. 45 Minuten der überraschend doch anwesende Sicherheitsdienst zur Rede stellte, was wir denn auf dem Privatgelände zu suchen hätten. In diesem Fall hätten wir diese Frage wohl durch wortloses Deuten auf die schussfertigen Kameras quittiert und wären anschließend vor die Wahl einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch oder Herausgabe der Speicherkarten gestellt worden. Kleine Erpressungen unter Freunden…
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Erfindung(cc) – Creative Commons Patente

„Wie großartig wäre es, wenn es eine Kristall- oder Algenart gäbe, die wärmetauschende Eigenschaften hätte?“ dachte ich mir neulich als ich zum gefühlt achten Mal duschte – nicht weil ich so dreckig war, sondern um mich ein wenig abzukühlen (Geht Euch der Sommer auch so auf den Geist?). Der Gedanke dahinter war, dass man eine dünne Schicht solcher Kristalle (oder Algen) in die eigenen Klamotten einnähen könnte, so dass diese von selbst klimatisiert wären. Sollte es solche Kristalle (oder Algen) tatsächlich geben, wäre ich als Erfinder des vollklimatisierten Hosenanzugs wahrscheinlich spätestens diesen Dezember reich und berühmt. Businessmenschen auf der ganzen Welt lägen mir zu Füßen, denn dank der Kristalle (oder Algen) in ihren Anzügen müssten sie im Sommer nie wieder schwitzen um gut auszusehen.

Als ich mich von der Vorstellung der rauschenden Dankesfeierlichkeiten erholt hatte und durch eine rasche Recherche herausfand, dass es wohl keine solche Kristalle gibt (auch keine Algen), blieb mir nur noch, mir auf dem harten Boden der Realität zu überlegen, was denn ein wirklicher Erfinder heutzutage für Möglichkeiten hätte, fair und profitabel mit so einer Erfindung umzugehen. Da ich nichts von Patentrecht verstehe, kein Anwalt bin und noch nie in meinem Leben etwas erfunden habe (da war dieser Aschenbecher, den ich im Kindergarten geknetet habe, aber ich bin mir recht sicher, dass der nicht zählt), folgt nun ein laienhaft zusammengestolperter Gedanke zum Thema Patente. Viel Spaß.

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Eigenhirntherapie

amazing randi at helsinki 2010 6Creative Commons License Bild: Idhren

In Mark Twains „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ treffen Huckleberry Finn und Jim während ihrer Reise auf zwei Betrüger, genannt der Herzog und der König. Ihre adlige Abstammung ist nur eine von vielen Lügen, die sie während der im Buch beschriebenen Episoden auftischen. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Aufführung von schlechten Theaterstücken, mit denen sie die Einwohner kleinerer Städte um ihr Geld prellen. Sie sind eine literarische Verkörperung der legendären Schlangenölverkäufer des Wilden Westens, die von Ort zu Ort zogen und den ungebildeten Siedlern des Westens Schlangenöl als Heilmittel für alle denkbaren Krankheiten verkauften. Der Trick funktionierte, da die Betrüger zu dem Zeitpunkt, als ihre Opfer merkten, dass das Schlangenöl ihre Beschwerden natürlich nicht lindern konnte, längst über alle Berge waren.

Schon damals wird das „Geschäftsmodell“ dieser Betrüger davon gestützt worden sein, dass jeder schon von der Tante eines entfernten Verwandten gehört hat, dass der Nachbar eines Schwagers seinen Blasenstein mit der Hilfe der Elixiere dieser reisenden Quacksalber geheilt hat. Solche Hörensagen-Geschichten, die aus vermeintlich vertraulichen Quellen stammen, sind integraler Bestandteil jedes langfristigen Betrugs, der darauf basiert, Leuten Geld aus den Taschen zu ziehen auf einem Gebiet, über das diese selber nicht viel wissen.

Heute in unserer modernen Gesellschaft, in der Jeder etliche Jahre Schuldbildung genossen hat, erscheinen uns solche Geschichten und die Opfer in ihnen mindestens naiv, wenn nicht gar dumm. Wie konnten Huckleberry und Jim solchen windigen Gesellen aufsitzen? Wer konnte je wirklich annehmen Schlangenöl bewirke irgendetwas im menschlichen Körper? Das passiert uns heute garantiert nicht mehr mit all unserem modernen Wissen. Nun, der Herr auf dem Foto da oben ist James Randi; einer der wohl bekanntesten Skeptiker der Welt und er erzählt bereitwillig jedem, der bereit ist zuzuhören, über die modernen Schlangenöle, die auch heute noch an gutgläubige Menschen verkauft werden mit dem Versprechen, so gut wie alle Krankheiten heilen zu können. Sie heißen eben heute nur anders.

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Endlich vorbei – das WM Finale

Spanien – Niederlande 1:0 (n.V)

Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich bin froh, dass die WM vorbei ist. Ich bin froh, dass diese endlose Aneinanderreihung von mittelmäßigen Fußballspielen, nur ab und an unterbrochen von Perlen, ein Ende hat.  Ich hatte mir ja vorgenommen jedes mir mögliche Spiel zu sehen und wenn möglich immer ein zwei mittelkluge Zeilen drüber zu schreiben. Das ist nicht ganz gelungen, auch weil es streckenweise dank der Parallelübertragungen der normalen Verfassung der Raum-Zeit widersprochen hätte, wenn ich alle Spiele gesehen hätte.

Nun ist es vorbei dieses „Fußballfest“. Es war kein großes und es wird wohl kein Spiel länger als bis zum ersten Qualifikationsspiel der Deutschen gegen die Faröer Inseln für die EM 2012 in Erinnerung bleiben. Ganz passend war es da, dass auch das Finale kein unbedingt gutes Fußballspiel war. Hart umkämpft und insbesondere in der Verlängerung sehr spannend – aber nicht gut.

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Roskilde 2010

Beeidruckende Bilder vom Roskilde Festival. Ich bin mir ja immer nicht sicher bei solchen emotionalen Bildern, ob ich nochmal 17 und abgebildet sein möchte oder so alt wie jetzt und der Fotograf sein möchte.

Bisschen von beidem denke ich.

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Deutschland – Spanien 0:1