Strom und Gitarre. Wer mag das nicht? Zwar war ich echt skeptisch ob der 11 Euro Eintritt, die der „Rote Salon“ der Volksbühne für den Spass haben wollte, aber zumindest ich stand ja dank Nilz vom Weltfrieden auf der Gästeliste (Danke dafür nochmal!). Die Skepsis in mir entstand auch eher aus meinem Wissen um den Musikgeschmack meiner zwei Begleiter. Eher von der härteren Sorte (böse Metaller durch und durch) wusste ich nicht, wie sie auf das, im Vergleich, eher ruhige Line-Up reagieren würden. Da war es nicht gerade hilfreich, dass die ersten zwei von insgesamt vier Bands sich eher schlecht als recht schlugen. Der Auftritt von „Sternbuschweg“ schaffte es dann auch tatsächlich mich zum Einzelkämpfer zu degradieren, denn die zwei harten Rocker hielten es nicht mehr aus. Und ganz ehrlich, ich kann es ihnen nicht verübeln, denn sowohl „Tent“ als auch „Sternbuschweg“ haben auch mir nicht gefallen. Da ich jedoch an diesem Freitagabend wegen Katze in der Volksbühne war, ließ ich mir die Vorfreude nicht verderben und hielt diese beiden Auftritte auch alleine durch.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Zunächst standen noch „The Loveninjas“ auf der Bühne und fegten die gute Laune durch den Salon das es sich gewaschen hatte. Ich weiss gar nicht mehr so richtig, was es war und was die Jungs aus Schweden eigentlich genau gemacht haben, aber es war großartig und der Abend wurde augenblicklich schön. Wer die Chance hat, in welchem Rahmen auch immer, diese vier Jungs mal live zu sehen, der möge sie nutzen. Ein besseres Entré für die Headliner konnte es dann auch nicht geben. Entsprechend gut gelaunt erwartete ich dann den Auftritt der Band, die ich in den letzten Wochen so sehr in mein Herz geschlossen hatte. Begleitet von drei Gastkatzen in Gestalt von drei süßen Mädels, die Katze nach eigener Aussage im Internet kennengelernt hatten. Diese wurden augenblicklich als Punkmäuse verpflichtet und sorgten mit Tanzeinlagen und Konfettiregen für eine 1A Erweiterung der Bühnenshow.
Katze selber waren so großartig, wie ich es erwartet habe. Von einem Lied zum anderen steigerte sich der Spass an der spürbaren Spielfreude der Katze. Ich vergaß die Zeit und alles um mich herum und auch wenn ich nur dumm rumstand eher introvertiert durch die Lieder schwelgte, fiel es mir leicht in den kleinen aber sehr feinen Liedern zu versinken. Etliche Konzertbesucher ließen sich von den Animationsversuchen der drei Gastkatzen nur zu gerne anstecken und so entstand tatsächlich das erste mal an diesem Abend so etwas wie ein kleiner Kessel vor der Bühne. Nach der zweiten Zugabe war der Spass leider schon vorbei und ich bin sicher nicht der einzige, den die Katze seit diesem Abend als neue Fans rekrutiert hat. Und so zog ich nach vielen Stunden Rotlicht und um viele Glückshormone in der Blutbahn bereichert durchs nächtliche Berlin in Richtung Heimat. Und wusste: Katze rockt! Und sie schreibt Texte, denen man einfach verfallen muss („In dem Brief, den Du mir gabst, stand nur Scheiß – wenn Du mich wirklich magst, sags doch gleich.“). Geradeaus und schnörkellos. Muss man sehen und hören.
Katzenfoto im Rotlich
PS: Erklärung für den Titel gibts auf der Myspace Seite der Katze – hinsurfen und den Song „Bei mir“ anhören. So macht man Juwelen Kinners.