Songempfehlung #9
Ich nutze diese Sparte einfach mal, um ein schönes Stückchen Musik zu präsentieren, welches meine Kumpels von der aufstrebenden Berliner Band „Subcutanicks“ erschaffen haben. Sozusagen Werbung in eigener Sache… (Vielleicht springen ja ein paar Freibier dabei heraus.)
Rein hören, mit dem Fuß wackeln, freuen.
[Audio:https://www.subcutanicks.de/Musick/02.%20Bloody%20Habit.mp3]
Noch mehr Liedgut gibts hier.
Tischtanz
Eigentlich war der Abend gerade am ausklingen, als sich in einem doch schon recht alkoholgetränkten Gespräch herausstellt, dass ein paar von uns noch nie beim Tabledance waren. Also wird beschlossen, gleich am selben Abend noch die Lokalität zu wechseln. Der Mexikaner war ja bis eben ganz schick, die neue Idee aber erscheint noch viel besser, nicht zuletzt auch angetrieben durch die diversen Biere und Mojitos.
Wenige Minuten später stehen wir also vor ´nem Stripschuppen und die Einladung des Türstehers („Na Jungs, süße, nackte Mädels nonstop an der Stange tanzen sehen?“) klingt auch irgendwie überzeugend. Dass man dafür mal schnell 10 Euros an der Tür abgeben muss, tut ja auch nicht ganz so weh, wenn man dafür einen Dollar bekommt, den man im Verlauf des Abends seiner „Lieblingstänzerin“ ins Strumpfband stecken darf. Durch einen dicken, schweren, roten Vorhang wird man nach innen geschleusst, durch die vielen Spiegel glaubt man, überall tanzen die Mädels. Vom „Einlasser“ Richtung Garderobe geschoben, ist man dort auch schon den nächsten Euro losgeworden. Weiter Richtung Tisch „irgendwo ganz vorne“ merkt man plötzlich, dass das Spiegelkabinett recht zauberhaft eine einzige gelangweilte Tänzerin ins rechte Licht gerückt hat. Die anderen zwei stehen in der Ecke und lassen sich, in Erwartung ihres „Nonstop-Einsatzes“ von zwei alten Männern teuren Schampus ausgeben. Schnell die Lage checken – welche der drei Damen wird meinen Dollar bekommen? Die dürre Blonde, die etwas kräftigere Blonde oder die Brünette, die gerade auf unseren Tisch zukommt, bei der man aufgrund der Stellung ihrer Augen allerdings nicht genau weiss, wen von uns sie gerade anvisiert? Schnell stellt sie fest, dass bei uns nicht viel zu holen ist, keiner von uns konnte sich spontan dazu entschließen, ihr einen Dollar zu geben, schließlich hat sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel geleistet.
Die Kellnerin kommt, dass Weizenbier für 8 € sowie die 0,33 Berliner für je 6,50 € sind schnell bestellt, sie versucht, weitere Dollar los zu werden (das Stück 5 €), aber auch sie hat keinen großen Erfolg. Von der Bar kommt eine Dame und flüstert mir ins Ohr. Ob ich Lust hätte auf etwas Massage oder auch Sex. Nö, denk ich, das jetzt nicht und auch nicht hier. Als auch noch eine zweite Tänzerin entnervt (und zurecht) feststellt, dass mit uns ja nicht viel los wäre, taucht keine zwei Minuten später Meister Proper mit schlechter Laune auf und positioniert sich neben uns. Der gehört wohl zum Haus…
Mein Blick schweift über seinen Oberkörper und mir drängt sich die Frage auf, ob er aufgrund seiner breiten Arme beim Wein trinken gekleckert hat, oder was das sonst für (im Schwarzlicht dunkelrot schimmernden) Flecken sind. Eigentlich wollen wir das an diesem Abend gar nicht mehr unbedingt herausfinden, sind ja auch immerhin schon fast eine Stunde hier, und offenbar nicht das Publikum, dass die hier haben wollen… Also wird beim Betrachten der dritten Tänzerin noch das Bier geleert, während Meister Proper wohl gerade vor der Tür ist (Wo ist eigentlich der Typ vom Nachbartisch?). Die letzte Tänzerin wird von uns zur Gewinnerin gekürt und bekommt die restlichen Dollar. Wir gehen. Leicht enttäuscht. Aber wir habens überlebt.
Habe dann zuhause überlegt, dass man mit so einem Teil hier besser davongekommen wäre. Und möglicherweise ging es in dem Laden gar nicht in erster Linie darum, auf den Tischen zu tanzen…
Hallo, Echo…
Na bitte. Der (selbsternannte) bedeutendste Musikpreis nach Brit Awards und Grammy und wichtigster europäischer Musikpreis, der Echo, wurde auch in diesem Jahr wieder unters Volk gebracht. Die Frage nach der Bedeutung eines solchen Preises sei dahin gestellt. Schließlich kommt ja nicht mehr viel, schon gar nicht in Europa.
Hat man einmal Brit Award oder eben jenen Echo in der Tasche, bleibt einem nur noch ein MTV-Award (auch dieser nennt sich interessanterweise „wichtigster europäischer Musikpreis“) oder auch der Dancestar-Music-Award, ein BMI-Award (für Liederschreiber), der Irische Musikpreis IRMA, in Österreich könnte man noch einen Amadeus-Award abräumen, als schwarzer Künstler hat man zudem noch die Chance auf den MOBO-Award. Da es aber beispielsweise die „Kastelruther Spatzen“, diesjährige Preisträger in der Kategorie „Volkstümliche Musik“, eher schwer haben dürften, einen Dance-Star-Award abzuräumen, werden gerade solche Künstler hoch erfreut sein, dass der Echo in 24 Kategorien vergeben wird. Und da ist eben auch Platz für Volksmusik. Dazu kommt, dass diese Sparte ob des (Alter des) zahlenden Publikums zu den wenigen zählen dürfte, in der noch mehr Platten verkauft als heruntergeladen werden. Damit haben sie Spielchen wie dieses, dass das Herzchen LaFee (grausamerweise zweifache Preisträgerin für „Künstlerin National Rock/Pop“ sowie „erfolgreichste Newcomerin“) bzw. ihr Mangement treiben, wahrscheinlich auch nicht nötig: Zu jeder gekauften Karte der laufenden LaFee-Tour „Lass mich frei“ gibt es für wenige Euros extra die aktuelle Single „Mitternacht“. Wenn das mal nicht die Verkaufszahlen hochschnellen lässt. So ist die nächste Auszeichnung, die goldene oder platin-farbene Schallplatte, nicht mehr weit…
Wie auch bei anderen deutschen Preisverleihungen hatte man auch dieses Mal das Gefühl, der ein oder andere Künstler habe einen Preis erhalten, weil er eben gerade im Lande war, oder um den internationalen Charakter dieser Veranstaltung zu stützen. Robbie Williams (bester Künstler „Rock/Pop international“) geht immer, und auch die Red Hot Chilli Peppers (beste „Gruppe Rock/Pop International“) machen schließlich einiges her. Da kann man dann auch gleich noch den Yusuf (a.k.a. Cat Stevens) fürs Lebenswerk ehren, und weil den vielleicht nicht jeder Deutsche kennt, bekommt auch der Ralph Siegel noch einen fürs Lebenswerk. Hoffentlich versteht er den Wink mit dem Zaunpfahl und verpisst sich schreibt noch schnell ein Musical über sein Leben.
Zu guter Letzt noch folgendes Ergebnis einer britischen Studie: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass hochbegabte Kinder am liebsten Heavy Metal hören. Klischee-Streber-Musikrichtungen Klassik und Jazz haben am schlechtesten abgeschnitten. Dass es jetzt noch keinen Echo für Heavy Metal gibt, ist natürlich irgendwie … dumm.
Ich bin dann mal weg
Endlich Urlaub! Großbritannien, ich komme!
Foto (c) by edgenumbers
In meiner Abwesenheit habe ich zwei gute Freunde von mir erpresst gewinnen können, hier die Fahne hochzuhalten. Björn und Carsten werden versuchen das hohe Niveau aufrecht zu erhalten mich wahrscheinlich spielend an die Wand schreiben. Seid nett zu Ihnen!
Wer sich tatsächlich dafür interessiert, wie es mir auf der Insel ergeht, der ist jederzeit auf meinem neuen Reiseblog willkommen, was ab sofort Fotos, Berichte und Videos von Reisen aufnehmen wird und auf gewohnt galante Art und Weise zu präsentieren in der Lage ist (Auch über die Sidebar auf der Startseite zu erreichen).
Machts gut, bis später!
[Update]
Und dank wetter.com weiss ich jetzt auch, um wieviel Volt ich meine Uhr zurückstellen muss:
Des Teufels Meute
Nun ist sie raus, die Liste derer, die den Untergang der Blogkultur in Deutschland einleiten werden. Zumindest könnte man das denken, wenn man sich anschaut, was die pure Ankündigung einer selbstverwalteten Werbeplattform für Blogs in Deutschland für Wellen schlug. Und ich sach ma so: Die dicke Überraschung ist die Liste jetzt nicht (Glückwunsch an Boogie an dieser Stelle für die sicher bald eintrudelnden Millionen):
Batzlog
Beetlebum
Bloggen für den Weltfrieden
Don Dahlmann
Deutsche Blogcharts
Flash Gamez
Fünf Filmfreunde
fscklog
Londonleben
Lummaland
Mobile Macs
Nerdcore
Netzpolitik
Stefan Niggemeier
Phlow
Popkulturjunkie
Popnutten
Praegnanz
Retromedia
Riesenmaschine
Mario Sixtus
Slidetone
Spreeblick
Whudat/ MC Winkel
wirres.net
Alles mehr oder weniger Namen und Blogs, die ich auf einer solchen Liste erwartet hätte.
Und ich möchte an dieser Stelle mal ein aufmunterndes „Ihr macht das schon“ über die Oberbaumbrücke in den (Nachbar)bezirk schicken. Johnny, lass Dir nichts einreden! Es müssten vielmehr Leute in Deutschland diese „Ich mach das jetzt einfach mal“-Mentalität an den Tag legen. Ich finde es spannend, diese Entwicklung zu sehen und finde, wenn es schon eine Professionalisierung des Bloggens geben soll, dann doch bitte selbstverwaltet und von Haus aus organisiert. Ab einer gewissen Größe sind Webangebote nunmal kein Hobby mehr und meist kosten- und zeitintensiv.
Und wenns daneben geht – was solls? Johnny sagt selber, dass er damit leben könnte und ich finde es mutig, dass er sich diese Rolle des Vorreiters auf diesem kitzeligen Terrain zutraut. Dafür ein Bienchen ins Muttiheft und zweimal Extra-Kompott!
Und ich freue mich schon auf DonAlphonsos Kommentar zu der Liste.
Posthum
Ich so: „Guten Tag, ich war letztens schonmal hier und wollte mal fragen, was mit meinem Paket ist“
Sie so: „Was soll damit sein?“
Ich so: „…naja, das wurde vergessen und nicht abgeschickt und da wollte ich mal nachfragen, ob es inzwischen raus wäre, weil is wichtig, weil sind auch Lebensmittel drin…“
Sie so: „Und warum sollte das noch nicht weg sein? Wir sind doch hier die Post.“
Ich so: „Eben..“
Sie so: „Und was soll ich jetzt machen?“
Ich so: „Wäre nett, wenn Sie mal nachschauen würden, hab hier so ne Nummer…“
Sie so (leicht genervt): „Ditt könnse auch im Internet machen.“
Ich so: „… wo ich doch aber schonmal hier bin?“
Daraufhin stampfte schwebte die Paketsachbearbeiterin in das günstigerweise vorhandene Paketlager und meldete schlecht gelaunt eifrigst den Vollzug des postalischen Versandvorgangs.
Übrig blieb ich mit einem leichten Grinsen im Gesicht (Galgenhumor!) und der pochenden Frage, wer zum Donnerknispel mir das jetzt verfilmt… Herr von Donnersmarck ist wohl seit letztens zu teuer… na mal sehen.